Leben und Wirtschaften in Kirchanschöring

Logo Leben und Wirtschaften

Das Projekt „Leben und Wirtschaften in Kirchanschöring” hat jetzt ein eigenes Logo, in dem sich alle wichtigen Elemente wieder finden. Es zeigt eindrucksvoll, dass alle Komponenten unserer Gemeinschaft miteinander verwoben sind und es nicht möglich ist nur einzelne Elemente daraus zu verändern. Wenn wir eine Veränderung in einem Bereich herbeiführen wollen, dürfen wir das Ganze nicht aus den Augen verlieren und alle müssen mitmachen! Es darf nicht eine Gruppe für die Lösung von Problemen verantwortlich gemacht werden. 

So ist unser Ansatz bei diesem Projekt.

Wir wollen eine Veränderung herbeiführen und erarbeiten dafür ein ganzheitliches Gemeindekonzept. Zwar steht derzeit das Thema „Gesunde Lebensmittel” auf der Tagesordnung. Doch wie so oft ist dieses Thema nur auf den ersten Blick einfach und die Verantwortung kann nicht einfach auf Landwirte und das Lebensmittelhandwerk abgeschoben werden. Das war auch eines der wichtigsten Ergebnisse der bisherigen Treffen.

Die Arbeit an der Gemeindekozeption „Leben und Wirtschaften in Kirchanschöring” hat die letzten Wochen Fahrt aufgenommen. Den Auftakt bildete ein Themenmarkt mit der Überschrift „Gesunde Lebensmittel”, zu dem jeder Interessierte eingeladen war.

Über 40 Bürgerinnen und Bürger nahmen das Angebot wahr und diskutierten aus ihrer persönlichen Sicht die verschiedenen Aspekte. Das vom Freistaat Bayern, vertreten durch das Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern, beauftragte Fachbüro IDENTITÄT & IMAGE aus Eggenfelden wählte eine ungewöhnliche Beteiligungsmethode, die dem kreativen Geist freien Lauf ließ.

Ohne jegliche inhaltliche Vorgaben konnten sich die Teilnehmer als „Themengeber” einbringen.

Im Mittelpunkt der Diskussion standen eine Zustandsbeschreibung, Wunschvorstellungen und mögliche Hindernisse auf dem Weg zur Realisierung. Auch erste Sofortmaßnahmen wurden erörtert.

Die dazu angestellten Überlegungen und Ergebnisse wurden an einer Themenwand festgehalten.

Vertieft diskutiert wurden die folgenden Themen:

  • Strukturen schaffen
    Wer produziert jetzt schon gesunde Lebensmittel?
    Wer möchte was, wie anbieten oder produzieren?
    Vernetzung und Abstimmung der Bauern bzgl. verschiedener Futtermittel
  • Was sind gesunde Lebensmittel?
    Was ist Bio?
    Was ist regional? 
  • Fahrbarer bzw. fester „Tante-Emma-Laden”
    Gemeinsamer Verkauf: am Ort jederzeit heimische Produkte kaufen können
  • Kochtreff für (junge) Leute
    Bewusstseinsbildung gesundes Essen
  • Landnutzung und ökologisches Gleichgewicht - ist das möglich?
  • Wie bringe ich die Verbraucher dazu meine Lebensmittel zu kaufen?

Die Dokumentation der Ergebnisse kann auch hier abgerufen werden.

Das begleitende Büro bündelte die vielfältigen Aspekte zu vier Kernfelder, die in der nächsten öffentlichen Veranstaltung nach den Ferien vertieft werden.

Wir sind überzeugt, mit den Erfahrungen aus erster Hand einen Beitrag zur Versachlichung und Motivation im Megathema „Gesunde Lebensmittel” zu leisten. Die Impulse sollen im Anschluss in Arbeitskreisen vertieft und für Kirchanschöring und Umgebung in konkrete Umsetzungsmaßnahmen im Rahmen der Gemeindekonzeption überführt werden. Die Informationen dazu gibt es dann in der nächsten Gemeindemitteilung.

Im Rahmen des Projekts sollen auch als eine der ersten Sofortmaßnahmen die in der Gemeinde vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten in einer kleinen Broschüre zusammengestellt werden.

Oft kennen die Verbraucher die bereits vorhanenen Möglichkeiten vor Ort direkt beim Erzeuger einzukaufen gar nicht. Eine große Unbekannte sind dabei auch immer die Zeiten, wann diese Produkte erhältlich sind.

Um einen möglichst vollständigen Katalog zu erhalten, bitten wir alle Erzeuger und Verkaufsstellen von regionalen Produkten die folgenden Informationen an Frau Ramona Aicher  von der Gemeinde Kirchanschöring zu übermitteln.

  • Wer ist der Anbieter
  • Was wird angeboten
  • Wann kann man die Produkte kaufen (Öffnungszeiten, Abholzeiten)
  • Wo kann man die Produkte kaufen

Ziel ist es, noch in diesem Jahr einen entsprechenden Einkaufsführer für die Gemeinde zu erhalten.

Ansprechpartnerin
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Hier können Sie sich das Handbuch zur Gemeindeentwicklung als PDF herunterladen

Pressemitteilung

  • Die Referenten. v. l. Stephanie Pettrich (IDENTITÄT & IMAGE Coaching AG), Erster Bürgermeister Hans-Jörg Birner (Kirchanschöring), Robert Bäuml (BZA)
    Die Referenten. v. l. Stephanie Pettrich (IDENTITÄT & IMAGE Coaching AG), Erster Bürgermeister Hans-Jörg Birner (Kirchanschöring), Robert Bäuml (BZA)
  • Vorstellung des Gemeindeentwicklungs-konzepts „Leben und Wirtschaften in Kirchanschöring“ durch Ersten Bürgermeister Hans-Jörg Birner.
    Vorstellung des Gemeindeentwicklungs-konzepts „Leben und Wirtschaften in Kirchanschöring“ durch Ersten Bürgermeister Hans-Jörg Birner.

Gemeindeentwicklungskonzept als Modellprojekt für Ländliche Entwicklung.

Knapp 30 Bürgermeister und Gemeindevertreter aus Ober-, Niederbayern und der Oberpfalz haben sich am vergangenen Freitag in Kirchanschöring zu einem Erfahrungsaustausch eingefunden, um sich aus erster Hand über das dortige Pilotprojekt der Gemeindeentwicklung Kirchanschöring zu informieren. Eingeladen hatte der Bürgermeister der Gemeinde Hans-Jörg Birner in Kooperation mit dem Beratungsbüro IDENTITÄT & IMAGE Coaching AG sowie der Verwaltung für Ländliche Entwicklung Bayern.

Wie wird sich die Gemeinde angesichts des demographischen Wandels, des Wandels im ländlichen Raum sowie im Handwerk und im Einzelhandel weiterentwickeln? Dieser Frage stellte sich die Gemeinde Kirchanschöring im Jahr 2013 und startete das Gemeindeentwicklungsprojekt „Leben und Wirtschaften in Kirchanschöring“. Aus vielen bereits vorhandenen Teilgutachten entstand unter intensiver Einbindung der Bürgerschaft ein Handlungsprogramm, dessen Projekte bereits während der Konzepterstellung zum Teil in die Umsetzung gingen. Im Bereich Zentrale Aufgaben der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung, dem ALE Oberbayern und dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten fanden sich Finanzierungspartner, die das Projekt als Modellvorhaben starteten um daraus Erkenntnisse für Innovation in der ländlichen Entwicklung in Bayern schöpfen zu können. Begleitet wurde die Kommune dabei durch das Büro IDENTITÄT & IMAGE.

Vorstellung des Gemeindeentwicklungskonzepts „Leben und Wirtschaften in Kirchanschöring“ durch Ersten Bürgermeister Hans-Jörg Birner.
Vorstellung des Gemeindeentwicklungs-konzepts „Leben und Wirtschaften in Kirchanschöring“ durch Ersten Bürgermeister Hans-Jörg Birner.

Bürgermeister Hans-Jörg Birner erläuterte zunächst anschaulich die einzelnen Projektschritte und welche Erfolge in der Umsetzung die Gemeinde zwischenzeitlich verbuchen kann. Insgesamt sieben Sofortmaßnahmen wurden bereits während der Konzepterstellung realisiert. Sicherlich größter Umsetzungserfolg bisher war die Unterstützung und Begleitung eines Privatunternehmers bei der Eröffnung des Regionalladens „Bio Michi“. Diese konnte durch die Teilnehmer im Nachgang der Veranstaltung noch besichtigt werden. In weiteren praxisnahen Vorträgen wurden den Teilnehmern Methoden und Bausteine der nachhaltigen Gemeindeentwicklung durch Stephanie Pettrich (IDENTITÄT & IMAGE) näher gebracht. Norbert Bäuml vom Bereich Zentrale Aufgaben der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung zeigte die Erfahrungen aus Sicht der Förderstelle auf.

In der Diskussionsrunde bot sich den Teilnehmern die Möglichkeit Fragen zu stellen und ihre Erfahrungen einzubringen. Es wurde deutlich, dass das neue Verfahren, welches in Kirchanschöring angewendet wurde, ein neuer Weg in der Gemeindeentwicklung ist. Einig war man sich auch, dass es einer externen Begleitung derartiger Projekte Bedarf. Gleichzeitig spiele die Zeitersparnis für die mitarbeitenden Bürger bei dem neuen Ansatz eine wichtige Rolle. Ein zu hoher Zeitaufwand schreckt Praktiker von derartigen Prozessen ab, so das Fazit von Bürgermeister Birner. Klar wurde auch, dass es kein Patentrezept gibt. Jede Kommune müsse für sich, die richtige Prozessarchitektur entwerfen.